Am 8. Mai 2015 jährt sich das Ende des 2. Weltkrieges zum 70. Mal. Ende des Krieges, das klingt nach Anfang des Friedens … aber weitgefehlt. Um uns toben unzählige Kriege und wir Deutschen sind in unzählige Kriege verwickelt, an unzähligen Kriegen beteiligt. So gibt es am „Tag der Befreiung“ wenig zu feiern, eher mehr zu kämpfen – und zwar für Frieden. Bei diesem Kampf kann ein Buch helfen, und zwar das Buch „Geraubte Kindheit“ (ISBN 978-3-938266-14-4) von Prof. Liselotte Bieback-Diel, welches Kriegskinder Frankreichs, Englands, der Sowjetunion und Deutschlands aus dem 2. Weltkrieg zu Wort kommen lässt. Dieses Buch durfte ich rezensieren, und hier möchte ich zwei Abschnitte dieses Textes wiedergeben, einen kleinen Eindruck zum Buch vermitteln. Das Buch mit seinen Berichten ist eine Anklage, klagt all die Kriegstreiber in der Vergangenheit, der Neuzeit und der Zukunft an, und das auch, obwohl keiner der Zeitzeug/innen klagt oder gar anklagt. Im ganzen Gegenteil. „…nach Deutschland wollte ich nicht. Erst als ich älter wurde, hatte ich das Bedürfnis Frieden zu schließen und bin in unsere Partnerstadt Rudersdorf gereist. Dort habe ich warmherzige und sympathische Menschen kennengelernt, die ebenso unter dem Krieg gelitten haben. … Ich traf eine Deutsche, deren Vater – er war Kommunist – von den Nazis geköpft worden war. Wir haben beide den gleichen Preis bezahlt …“ resümiert Denise Dautigny. So entwicklet sich das Buch zu einem vehementen Aufruf für solidarisches, mitmenschliches und friedliches Zusammenleben. Wer sich durch das Buch voller nüchterner Fakten, geschichtlicher Betrachtungen, Emotionen, voller Ängste, voller Leid, und dennoch auch voller Freude und Dankbarkeit, mit Weitsicht und Ausblick und mit jeder Menge Vergebung gelesen hat, denn kämpfen wäre hier gewiss nicht das richtige Wort, der kommt auf der Seite 393 zum Ende des empfehlenswerten Buches, was mit dem Bericht von Reinhart Stoll (Dt.) schließt und seinem – wie ich finde – sehr weisen Gedanken ausklingt, den ich auch so als Abschluss stehen lassen möchte: <„Germans to the front!“ das gilt leider immer noch. Jetzt dürfen die deutschen Soldaten „Verantwortung übernehmen“. Das Vaterland schützen! Ist all das Kriegsleid vergessen?> Mahnende Worte … wer die gesamte Rezension lesen möchte, der fordere sie bitte über den Kontaktbutton bei mir an! Und: wer das Buch kaufen will, der weiß, wie das geht!
70 Jahre Ende des 2. Weltkrieges … nicht aber der Kriege
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