Besucher_innen meiner Homepage und/oder meiner Veranstaltungen werden sich schon immer mal gefragt haben, wer denn der „EDGAR“ ist, der immer wieder in meinen Kunstprojekten auftaucht. Dieser Edgar heißt mit Nachnamen Fleischer, und er hat eine lange Geschichte, und das, obwohl es ihn gar nicht gibt. Die fiktive Gestalt gibt es seit Ende der 70er Jahre. Und nunmehr bekommt er auch seit einigen Jahren Post, immer wieder werfen mir diverse Briefträger Briefe in meinen Hausbriefkasten, die an einen Edgar Fleischer gerichtet sind, der in meinem Haus zu wohnen scheint, jedenfalls lässt dies die Adressierung der Postsendungen vermuten. Dies wirft viele Fragen auf. Gut, die Antworten kannten wir auch schon längst, denn diese Welt funktioniert leider meistens nur auf der Basis des Misstrauens, der Missgunst, der Vorurteile und auch der Verachtung. Schlechtes wird mit Schlechtem vergolten, die Rechtfertigungen für schlechtes Verhalten liefern immer die Anderen. Und deshalb muss man die Anderen, also ALLE, überwachen. Jede Überwachung, jeder Anschlag, eine jede Verletzung geschieht im Sinne des Guten. So biegt man sich hinlänglich die eigene Wahrheit, das eigene Handeln zurecht. Mir bleibt da quasi nur ein Appell: lassen Sie in jedem Telefonat das Wort „Bombe“ fallen, unterzeichnen Sie jeden Brief mit „terroristischen Grüßen“ und bitten Sie alle Ihre Freunde und Bekannten es Ihnen gleich zu tun. Dann bricht das System aus Missgunst, Vorverurteilungen und Misstrauen an der Stelle in sich zusammen. Der tatsächliche Appell aber ist der: Schenken Sie Vertrauen! Stiften Sie Frieden!